Das 2000er Jahrzehnt brachte die größten Erfolge
Als Mann der ersten Stunde lässt der damalige und heutige Abteilungsleiter Wolfgang Baum ein Vierteljahrhundert Leichtathletikgeschichte Revue passieren und erinnert sich an schwierige Anfänge mit einem durchgeführten Wintertraining, komplett im Freien, bedingt durch fehlende Hallenzeiten. In der damals kleinen, fünfköpfigen Trainingsgruppe trainierte auch der spätere vierfache Olympionike Jörg Trippen – Hilgers, dessen sportlicher Höhepunkt dann im Jahre 2000 in Sydney der Gewinn der Bronzemedaille im Weitsprung der sehbehinderten Sportler war. Anmerkung von Wolfgang Baum: „Er war der bisher einzige SFG Sportler, der es in die Tagesschau schaffte!“
Ebenfalls mit dabei waren die DM U18 Finalisten Patrick Adams (300m) und Jens Schupraß (Hochsprung). Da die damalige Vereinsführung sich deutlich für das Konzept “Leichtathletik für alle“ aussprach, wurde zeitnah mit der Bildung von Kindergruppen, anfangs eine U12, später folgten dann weitere U8, U10 und U14/16 Trainingsgruppen begonnen. So dauerte es einige Jahre, bis der seit 1997 trainierende, SFG Nachwuchs erste größere Erfolge feiern konnte, und das 2000er Jahrzehnt sollte zum mit Abstand besten Jahrzehnt werden. Da es schwierig ist einzelne Leistungen altersklassenübergreifend miteinander zu vergleichen und man den Europarekord im Hammerwerfen der W75 im Jahre 2011 von Christa Baum schwerlich mit dem zweifachen Sprintsieg der U14 Athletin Nina Schwind beim Supersprinterfinale in Berlin vor 40 000 Zuschauern vergleichen kann, orientiert man sich nach Ansicht von Wolfgang Baum am besten an Rekorden, da diese unabhängig von den in den letzten Jahren deutlich zurückgehenden Teilnehmerzahlen sind. Als Beispiel nennt Baum die Teilnehmerzahl von 77! Athletinnen im Jahr 2012 als eine SFG Siebenkämpferin bei der DM in Hannover an den Start ging.
Und wenn man an Rekorde denkt, kommt man am wohl größten männlichen SFG Talent Dominik Horne nicht vorbei, da viele seiner Landesrekorde auch aktuell immer noch Bestand haben. Der Mehrkämpfer konnte in den Jahren 2004 und 2005 DLV Medaillen in verschiedenen Mehrkämpfen gewinnen und trug auch zum völlig unerwarteten Mannschaftserfolg (Silber bei U16 DM im Jahre 2005) zusammen mit seinen Teamkameraden Daniel Martini und Sebastian Gessinger im Achtkampf bei.
In den Jahren 2010 bis 2019 wurden die größeren Erfolge etwas weniger, wobei es mit Tarek Bakali über 400m Hürden nochmal einen Athleten gab, der wie Dominik Horne in der DLV Bestenliste am Jahresende unter die Top Drei in Deutschland schaffte .In dieser Zeit gelang auch der vom Siebenkampf zum 400m Hürdenlauf wechselnden U20 Athletin Aline Petry der Sprung ins DM Finale 2014.
Da die Abteilung mittlerweile 130 Mitglieder umfasste, wurden Talentgruppen gebildet, um in kleineren Trainingsgruppen zielgerichteter arbeiten zu können. Jäh gebremst wurde dann 2020 der erhoffte Aufschwung durch die Corona Pandemie mit ihren Einschränkungen, die 2020 und 2021 praktisch nur von Kaderathleten umgangen werden konnte, da diese normal trainieren konnten, und nur durch weite Fahrten in andere Bundesländer zu ihren Wettkämpfen und Meisterschaften kamen. Erst 2022 konnte man von einer fast normalen Wettkampfsaison sprechen und es wurden auch wieder Sportfeste und Meisterschaften in der Region angeboten.
Optimal diese schwierige Zeit nutzend gelang es Nele Anton im Jahr 2021 bei der W15 DM im Diskuswerfen unerwartet Silber zu gewinnen und am Ende des Jahres auf Platz vier in der DLV Bestenliste zu landen. Positiv auch die DM Teilnahme von Jonas Schnitzius über 80m Hürden bei der gleichen Meisterschaft gegen eine zahlreiche Konkurrenz. Die hatte dann im Jahr 2022 auch Alexander Studert als Halbfinalist über 110m Hürden bei der U18 DM, bei der sich Diskuswerferin Nele Anton auf Platz sechs werfen konnte.
Erwähnenswert sind aber auch, die seit 1996 eigentlich durchgehend starken Leistungen der Senior/innen. Während in den 1990/2000ern die Fünfkämpfer Dr. Bert Brandt, Wolfgang Baum, Kurt Andries und Christian Bauer und Jungsenior Mario Stammel seine DM Titel im Sprint und Weitsprung gewann, sind die Wurfsenior/innen Christa Baum , Maria Johannes und Jürgen Weis auch im letzten Jahrzehnt mit guten Platzierungen auch bei Internationalen Meisterschaften stets präsent.
Neben den größeren sportlichen Erfolgen wurde aber immer auch der Breitensport gefördert und jedes Kind oder Jugendlicher durfte an Meisterschaften auf Kreis,-Bezirks,- oder Landesebene teilnehmen. Das Training wurde bewusst sehr vielseitig gestaltet und die verschiedenen Mehrkämpfe, wie der DTB Fünfkampf und die vielseitigen KILA Wettkämpfe standen bis zur Altersklasse U14/16 im Mittelpunkt.
Ein Dank spricht der Abteilungsleiter an seine langjährigen Trainer/innen Mario Stammel, Johannes Moseler, Daniel Steup, Sandra Jonas und Leonie Baum, sowie die für eigene Veranstaltungen ganz wichtigen außergewöhnlich engagierten langjährigen Kampfrichter/innen Jörg Schnitzius und Waltraud Schwaab aus, die ihn in dieser langen Zeit begleiteten und teilweise derzeit noch unterstützen. Erwähnen möchte Baum aber auch die neuen Kampfrichter und Helfer/innen Sabine Degen, Steffi Götz und Markus Anton, die während der Corona Zeit bei vielen Wettkämpfen stets präsent waren.
Für die Zukunft erhofft sich Wolfgang Baum wieder einen normalen Wettkampf,- und Trainingsbetrieb, auch die traditionellen eigenen Veranstaltungen wie das Hallensportfest, das SFG Abendsportfest und die Bezirksmeisterschaften im Stabhochsprung würde er gerne wie die verschiedenen Trainingslagermaßnahmen an Ostern und im Sommer wieder durchführen.
Hier einige besondere Leistungen der SFG Sportler/innen seit 1996:
1996 | Jens | Schupraß | M17 | Hochsprung | 1,99m |
1997 | Patrick | Adams | M17 | 300m | 36,11sek. |
1998 | Wolfgang | Baum | M35 | Fünfkampf
Zehnkampf |
3184 Pkt. (noch Landesrekord)
6347Pkt. (noch Landesrekord) |
2001 | Sarah | Wilhelmus | W13 | Hochsprung
Weitsprung Ballwurf |
1,60m
5,20m 53m |
2005 | Dominik
Christian |
Horne
Mies |
M15
MJU20 |
Hochsprung
Kugelstoß Block Wurf
110m Hürden Stabhochsprung Zehnkampf |
1,92m
16,11 3105Pkt. (noch Landesrekord) 14,73sek. 4,30m 6677 Pkt.
|
2006
2007 |
Nina
Henrichs,Martini, |
Schwind
Horne,Jullien |
W13
W14
MJU18 |
75m
100m/12,58sek.
4 x 100m |
9,68sek. (noch Landesrekord)
43,59sek. (damals Landesrekord)
|
2006 | Mario | Stammel | M30 | 100m | 11,11sek. |
2006 | Alexander | Jullien | M15 | Diskus/Stab | 43,00m/3,90m |
2011 | Christa | Baum | W75 | Hammerwurf | 33,47m (damals Europarekord) |
2012 | Aline | Petry | WJU18 | Stabhochsprung
Siebenkampf |
3,10m
4557 Pkt. (damals Landesrekord) |
2016 | Tarek | Bakali | MJU20 | 400m Hürden | 53,94sek. |
2019 | Katrin | Weischer | W18 | Schleuderballwurf | 48,35m |
2021 | Nele | Anton | W15 | Diskuswurf | 37,01m |
2022 | Nele | Anton | WJU18 | Diskuswurf
Kugelstoß |
39,97m
13,05m |
Maria | Johannes | W60 | Diskuswurf | 25,37m (neuer Landesrekord) |
Zu den größten weiblichen Talenten in der 25 Jährigen Abteilungsgeschichte zählte die SFG Sprinterin Nina Schwind, hier bei ihrem Sieg im Supersprinterfinale 2004 im Berliner Olympiastadion. Nina hält immer noch die Landesrekorde über 75m in der U14.